• Hoher Anteil nicht betroffener Mieter wie Lebensmittel, Apotheken, Drogerien
• Gut gerüstet für Mietstundungen oder -ausfälle
• Tilgungsaussetzung bei Mehrzahl der Finanzierungen vereinbart
• Gesamtliquidität von mehr als 5 Mio. € eröffnet Handlungsspielraum
Die Deutsche Fachmarkt AG (kurz: DEFAMA) geht die sich verschärfende Corona-Krise offensiv an und ist gut gerüstet, der schwierigen Marktsituation für gewerbliche Vermieter zu begegnen. So entfallen gut die Hälfte der Mieten auf Anbieter von Lebensmitteln, die aktuell sogar höhere Umsätze verzeichnen. Mieter aus dem Gesundheitssektor wie Apotheken und Ärzte, Drogeriemärkte, Banken und Ämter machen einen weiteren großen Anteil aus. Einschließlich weiterer nicht betroffener Mieter und Einnahmequellen – etwa aus Photovoltaikanlagen – sind mehr als zwei Drittel der Gesamterträge von DEFAMA als „sicher“ einzuschätzen.
Hingegen rechnet die DEFAMA nach zahlreichen Gesprächen mit Mietern, die aufgrund behördlicher Anordnung ihre Geschäfte schließen mussten, mit der temporären Aussetzung von Mietzahlungen. Dies betrifft insbesondere die Gastronomie, Reisebüros, Frisöre, Nagelstudios sowie Textil und Schuhe. Neben kleinen inhabergeführten Betrieben baten auch mehrere namhafte Filialisten um vorübergehende Mietstundungen. Nach aktueller Einschätzung wird der weit überwiegende Teil dieser Mieten nachgezahlt werden. Insofern betrifft dies zunächst lediglich die Liquiditäts-, nicht jedoch die Ertragslage.
Vor diesem Hintergrund hat DEFAMA für die laufenden Bankdarlehen höchstvorsorglich eine zeitweise Tilgungs- bzw. Ratenaussetzung beantragt, um eine komfortable Liquiditätsreserve zu bewahren. Für den größten Teil der bestehenden Kredite wurde diese bereits zugesagt. Im Schnitt wurde die Aussetzung für zunächst sechs Monate gewährt. Die finanzierenden Banken begrüßten die Anfrage von DEFAMA ausdrücklich als vorausschauend und bekräftigten in etlichen Fällen, die Geschäftsbeziehung künftig noch ausweiten zu wollen.
Per Ende 2019 verfügte DEFAMA über liquide Mittel von rund 7 Mio. €. Nach Auszahlung zugesagter Darlehen sowie noch zu zahlender Restkaufpreise und Kaufnebenkosten beträgt die Gesamtliquidität im Konzern einschließlich freier Kreditlinien aktuell mehr als 5 Mio. €. Darüber hinaus geht der Vorstand davon aus, im Zuge von anstehenden Revalutierungen sowie einer noch ausstehenden Objektfinanzierung weitere Mittelzuflüsse in siebenstelliger Höhe generieren zu können. Eine Streichung der Dividende ist nicht geplant. Durch die gute Liquiditätsausstattung eröffnen sich für DEFAMA mittelfristig interessante Handlungsoptionen.
Das Portfolio der DEFAMA umfasst derzeit 38 Standorte mit rund 167.000 qm Nutzfläche, die zu 96% vermietet sind. Zu den größten Mietern zählen ALDI, EDEKA, Kaufland, LIDL, Netto, NORMA, Penny, REWE, Getränke Hoffmann, Dänisches Bettenlager, Deichmann, KiK, Takko und toom. Die annualisierte Jahresnettomiete beläuft sich auf gut 13 Mio. €. Auf Basis des aktuellen Portfolios liegt der annualisierte FFO bei rund 6,3 Mio. €, entsprechend 1,42 € je Aktie.